In der 1515 geweihten Kirche des 1507 gegründeten Schwazer Franziskanerklosters stand zunächst noch keine Orgel, sondern vielleicht allenfalls ein Positiv, worüber aber jegliche Nachrichten fehlen. Sicher ist jedoch, dass ein Jahrhundert später der Wunsch aufkam, „zu Zier und mererem Ansechen unnsers lieben Gottshauß und Clossters ain Orglwerckh“ zu errichten.

Am 28. Dezember 1612 schloss der Provinzial der Tiroler Franziskanerprovinz, Augustin Andreae, einen Vertrag mit dem Orgelbauer Andreas Butz über den Bau einer neuen Orgel für die Klosterkirche. Diese sollte zehn Register erhalten:

Principal 4′ Spizfleuten 2′
Octava 2′ Fleuten 4′
Quint l’h‘ Copplen 8′
Superoctava 2fach 1′ Octava von Copplen 4′
Zimbl 2fach Regal oder Fleuten 8′

Fleuten 4′ und Copplen 8′ sollten aus Holz, die Octava von Copplen 4′ entweder aus Holz oder Metall, die restlichen Register aus Zinn gefertigt werden. Beim letztgenannten Register ließ man Butz freie Hand auch ein anderes zu wählen, das er „am taugendlichisten zu sein vermaint“. Dazu kam noch ein Tremulant. Für das Gehäuse mit Flügeltüren war Nussbaumholz vorgesehen. Als Bezahlung wurden 700 Gulden vereinbart, die in drei Raten ausbezahlt werden sollten. Unter den Zeugen beim Vertragsabschluss war auch der Pfarrorganist Johannes Vischer. Die gesamten Kosten der Orgel wollte Anna Ramer, einzige überlebende Tochter eines sehr reichen Schwazer Handelsmanns, vom Erbe ihrer Eltern und zu deren Andenken bestreiten.

Butz, der aus Roßwangen (heute Stadtteil von Balingen in Baden-Württemberg) stammte, starb 1657 in Passau und war einer der bedeutendsten süddeutschen Orgelbauer in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Orgel für Schwaz war das erste bekannte Werk, dem noch zahlreiche weitere folgten. Zu nennen sind die Orgeln für die Franziskanerkirche Bozen (1618; Flügelgemälde erhalten), Stadtpfarrkirche Lienz (1618; Gehäuse und Teile des Pfeifenwerks erhalten), Stadtpfarrkirche Villach (1619; Gehäuse erhalten), Stiftskirche lnnichen (1629; Gehäuse und Teile des Pfeifenwerks erhalten), Pfarrkirche lnnichen (1630; Gehäuse und Teile des Pfeifenwerks erhalten), Stiftskirche Schlägl (1633-34; zu großen Teilen erhalten).

1612 war Butz noch in Salzburg ansässig, hatte aber vor, nach Passau zu ziehen. Von dort schrieb er am 25. Februar 1613 nach Schwaz, dass er schon fleißig an der Arbeit sei und das Werk noch zwei Register mehr bekommen werde. Am 19. Juli folgte ein weiteres Schreiben, in dem er ankündigte, dass er den ursprünglich vereinbarten Fertigstellungstermin (Laurentiustag, 10. August) nicht einhalten könne, sondern diesen auf Michaeli (29. September) verschieben müsse. Die Orgel wurde dann mit dem Schiff auf dem Inn von Passau nach Schwaz geliefert, wobei an allen acht Zollstellen keine Maut verlangt wurde, weil die Franziskaner davon befreit waren. Butz hatte sich in der Zwischenzeit offenbar mit dem Passauer Orgelbauer Matthias Aigner zusammengetan und wegen der nun größer gebauten Orgel einen neuen (nicht erhaltenen) Vertrag geschlossen, nach dem die Bezahlung auf 800 Gulden zuzüglich 24 Taler „Leitkauf“ (Handgeld) erhöht wurde. Am 1. Dezember 1613 quittierten beide Orgelbauer den Erhalt dieser Summe abzüglich einer Kaution von 100 Gulden, die noch für ein Jahr einbehalten wurde. Wie spätere Nachrichten zeigen, war die Orgel auf dem Lettner zwischen Hauptschiff und Chorraum der Kirche aufgestellt, wie auch beispielsweise die Butz-Orgel der Bozner Franziskanerkirche. Die ursprünglich geplante Summe war nun überschritten worden, und man plante außerdem, die Orgel noch mit einem Pedal zu vergrößern sowie das Gehäuse fassen und verzieren zu lassen, was auf 200 Gulden geschätzt wurde. Diese Mehrkosten sollte ebenfalls Anna Ramer bestreiten.

1672 renovierte ein ungenannter Orgelbauer drei Wochen lang die Orgel und fügte den drei Blasbälgen zwei weitere hinzu.

Der Franziskanerlaienbruder Marinus Köck (1666-1721) errichtete 1686 innerhalb von vier Monaten zusammen mit dem Laienbruder und Tischler Barlaam Saurwein auf der Evangelienseite eine hölzerne Orgel „pro subpasso“ und reparierte die alte Orgel. Dies ist wohl so zu verstehen, dass die Butz-Orgel bis dahin doch noch ohne Pedalregister geblieben war und Köck auf dem Lettner seitlich ein Gehäuse aufstellte, in dem ein oder mehrere hölzerne Pedalregister untergebracht wurden.

Im folgenden Jahr 1687 wurde durch die beiden Laienbrüder in sieben Monaten ein gleichartiges Gegenstück auf der Epistelseite errichtet, wobei offen bleibt, ob darin vielleicht ein zweites Manualwerk untergebracht worden war. 1689 wurden diese beiden „hölzernen Seitenorgeln“ vom Laienbruder Josaphat Leiter und zwei weltlichen Malern gefasst und vergoldet. Allerdings verschlechterte sich der Zustand der Orgel in den Folgejahren, sodass Marinus Köck sie in dreijähriger Arbeit bis 1718 wieder von Grund auf instand setzen musste. Die lange Dauer deutet darauf hin, dass es sich hierbei um einen größeren Umbau gehandelt hat. Marinus Köck stammte aus einer Brixner Orgelbauerfamilie und war vor allem in verschiedenen Klosterkirchen der Franziskaner tätig.

1735 beschloss man, die gotische Kirche zu barockisieren und bei dieser Gelegenheit den Lettner an die Rückwand zu versetzen beziehungsweise dort unter Verwendung von dessen Teilen eine neue Empore zu errichten. Auch die Orgel musste abgebaut werden und wurde durch den Laienbruder Gaudentius Köck (1691-1744), Neffe von Marinus Köck, in einem neuen, rot gefassten Gehäuse auf der Westempore aufgestellt. Die Kosten übernahm lgnaz Gstirner, dem dafür zwei Gemälde mit den Heiligen Georg und Anna geschenkt wurden, die bisher auf den Flügeltüren der Orgel angebracht und von seinen Vorfahren gestiftet worden waren. Köck war vorher sieben Jahre mit dem Bau der großen Schwazer Pfarrkirchenorgel beschäftigt gewesen, deren Hauptgehäuse und Brüstungspositiv noch erhalten sind. Die Einnahmen, die das Kloster für seine Verpflegung während ihres Baus erzielt hatte, ermöglichten den Kirchenumbau.

1740 reparierte Köck die Orgel der Franziskanerkirche nochmals.

Im Jahre 1756 arbeitete der Füssener Orgelbauer Andreas Jäger (1704-1773) an der Orgel. Es waren etliche Register nicht mehr verwendbar gewesen, und Jäger meinte zunächst, dies mit geringen Kosten beheben zu können. Bald bemerkte er jedoch, dass die Orgel, die vorne an der Brüstung stand, sich bewegte, sobald jemand die Empore betrat, sodass die Pfeifen aneinander stießen. Er schlug daher vor, die Orgel an die Kirchenrückwand zu versetzen, wo sie einen stabileren Stand habe. Dies wurde auch verwirklicht, wodurch allerdings ein Großteil der Orgel neu gefertigt werden musste; die Pfeifen des bisherigen Instruments wurden jedoch beibehalten. In der Chorbrüstung blieb nur noch das Positiv. Drei neue und die fünf alten Bälge kamen unter das Kirchendach, sodass auf der Empore Platz gewonnen wurde. Die gesamten Kosten beliefen sich auf 978 Gulden. Jäger war vielfach in Tirol tätig und arbeitete 1757 auch an der Orgel der Schwazer Pfarrkirche.

Zum Schutz vor Staub wurden 1766 an der Orgel bemalte Flügeltüren angebracht.

Eine größere Arbeit war 1804 wieder fällig. Außer technischen Gebrechen bei der Traktur und den Bälgen (hier ist nur von sieben die Rede), die schon mehrere Reparaturen nötig gemacht hatten, wurde die schwere Spielbarkeit ins Feld geführt („man musste hacken, nicht schlagen“). Der Orgelbauer Jakob Kölbl (1764-1805) aus Wessobrunn, der wegen der Säkularisation in Bayern keine Arbeit mehr fand, hatte sein Auskommen in Tirol gesucht und bereits einen Umbau der Orgel in der Schwazer Pfarrkirche durchgeführt. Nach Genehmigung der Reparatur durch den Franziskanerprovinzial begann
er nach Pfingsten damit, vier neue und größere Blasbälge anzufertigen. Außerdem sollte das Positiv ins Hauptgehäuse versetzt und der Klaviaturumfang beider Manuale bis zum dreigestrichenen f erweitert werden, was zwei neue Klaviaturen notwendig machte. Schlechte Pfeifen wollte Kölbl umgießen sowie ein neues Register Gamba anfertigen. Die Kosten bezifferte er auf 900 Gulden. Während der Arbeiten stellte Graf lgnaz Tannenberg sein Positiv als Interimsinstrument zur Verfügung. Zwei Gehilfen aus Bayern, Jakob Will (er wirkte später als Orgelbauer in Tölz) und Peter Schars, standen Kölbl zur Seite. Er starb jedoch am 20. August 1805 im Kloster an einer Rippenfellentzündung; der Chronist erwähnt dabei, dass der Orgelbauer dem Trunk ergeben war und sein Geld bei Lotterien und in Wirtshäusern gelassen hatte. Die beiden Gehilfen stellten dann die Arbeit bis zum 24. April 1806 fertig. Der bekannte Haller Pfarrorganist und Komponist Josef Alois Holzmann prüfte die Orgel und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

In den Folgejahren lesen wir nichts von Arbeiten an der Orgel. Es scheint jedoch, dass der Fügener Orgelbauer Karl Mauracher (1789-1844) an der Orgel tätig war, denn es finden sich noch heute vor allem im Cornett zahlreiche Pfeifen, die ihm zuzuschreiben sind.

In den 1840er-Jahren wurde ein Teil der Inneneinrichtung der Franziskanerkirche modernisiert. Neben dem Hochaltar und zwei Seitenaltären wurde auch die Orgel erneuert. Sie fand nun wieder ihren Platz im vorderen Teil der Empore, die instandgesetzt wurde, und das zweite Manual kam als Rückpositiv in die Brüstung. Josef Aigner (1809-1887), der seit 1841 in Schwaz ansässig war, baute 1843 innerhalb von sechs Monaten zusammen mit zwei Gehilfen und zwei Tischlern die Orgel „quasi von neuem“. Alle fünf wurden im Kloster verpflegt, und an Kosten fielen noch 532 Gulden an. Wie schon seine Vorgänger verwendete Aigner einen Großteil des vorhandenen Pfeifenwerks mit, sodass sich im Instrument heute nur relativ wenige Pfeifen von Aigner selbst finden. Die beiden Gehäuse, die Windladen und die ganze technische Anlage fertigte er jedoch von Grund auf neu, sodass das Werk zu Recht als Aigner-Orgel anzusprechen ist. Das Hauptgehäuse zeigt drei, das Positivgehäuse zwei von Halbkreisbögen bekrönte größere Felder, auf denen jeweils eine Vase sitzt; dazu kommen je zwei niedrige Zwischenfelder. Bemerkenswert sind die Schleierbretter des Hauptgehäuses:

Sie passen sich genau der Länge der jeweiligen Pfeifen an und sind selbst „musikalisch“, nachdem in ihnen acht Hörner dargestellt sind. Aigner zählt zu den bedeutendsten Tiroler Orgelbauern des 19. Jahrhunderts. Sein größtes Werk mit drei Manualen und 32 Registern steht in der Stiftskirche von Marienberg in Südtirol (1865-66); eine weitere große Orgel mit 31 Registern beherbergt die Stiftskirche von Fiecht (1871). Daneben baute er, vor allem auch in Südtirol, zahlreiche weitere Instrumente, die er in vielen Fällen einschließlich der Metallpfeifen komplett am Aufstellungsort anfertigte.

Im Juli 1848 arbeitete Aigner drei Wochen lang an seiner Orgel und stimmte sie.

Franz (II.) Reinisch (1840-1921) aus Steinach am Brenner reparierte für 220 Gulden die Orgel und versah sie mit neuen Registern, wie die Chronik vermeldet. Aus dem Befund am Instrument ergibt sich, dass Reinisch die beiden Zungenstimmen des Pedals (Posaune und Pombard) erneuerte. Außerdem änderte er vermutlich die Zusammensetzung von Mixtur und Cornett im Hauptwerk, wofür er vielleicht Pfeifen aus der Mixtur des Rückpositivs entnahm. Diese fehlte zumindest später, und ihr Registerzug war für eine Manualkoppel verwendet worden. Möglicherweise wurde erst damals die Viola 8′ in einen gedeckten Bordun 16′ umgearbeitet; eventuell hatte dies Aigner aber auch schon selbst in früheren Jahren bewerkstelligt.

Unklar ist auch, wann und von wem die Harmoniumstimme hinter dem Oberteil der Spielnische eingebaut wurde. Sie wird an das obere Manual angekoppelt, bildet aber quasi eine selbständige Einheit. Über einen Fortezug lässt sich die Lautstärke verändern. Ob die Jahreszahl 1888, die sich während der jüngsten Restaurierung fand, das Jahr des Einbaus bezeichnet, muss offen bleiben. Anlässlich einer Kirchenrenovierung erhielten die beiden Orgelgehäuse 1886 durch den Schwazer Malermeister Josef Hirner einen zeitüblichen Ölfarbenanstrich in Holzmaserierung. Darunter blieb noch die ursprüngliche Fassung erhalten, die als Vorbild für die nunmehrige Neufassung diente. Diese korrespondiert mit den Marmorsäulen, wobei sich die reiche Ornamentierung und insbesondere die Schleierbretter und Vasen gut abheben.

Das 20. Jahrhundert brachte der Orgel zahlreiche Änderungen, die nicht zu ihrem Besten waren. Im November und Dezember 1908 baute Alois Fuetsch (1860-1935) aus Lienz im Hauptwerk eine Gamba 8′, im Rückpositiv ein Dolce 8′ und im Pedal eine Trompete 8′ ein. Später wurden die drei Bälge Aigners durch einen Magazinbalg mit zwei Schöpfern ersetzt. Im Ersten Weltkrieg mussten auch hier wie bei den meisten Orgeln die Prospektpfeifen für Kriegszwecke abgeliefert werden.

Die 91 Pfeifen von Hauptwerk und Rückpositiv, die Karl Reinisch am 3. Mai 1918 ausbaute, wogen zusammen 77 kg. Sie wurden bereits im Herbst 1919 von Alois Fuetsch durch Zinkpfeifen ersetzt (im Rückpositiv als Fugara 4′); bei dieser Gelegenheit erhielt auch das Hauptwerk ein neues Salicional 8′. Unter dem Organisten P. Arnold Larcher (1902-1985) wurden in der Folge weitere Maßnahmen durchgeführt, die wir hier nicht bis ins Detail darstellen können.

Fuetsch erweiterte zusammen mit seinem Gehilfen Hermann Eiter aus Jenbach 1930 das Pedal, das bis dahin 18 Tasten (C-a0 mit dem Tastenbild der kurzen Oktave), aber nur 12 Töne (C-H) besaß, durch Zusatzladen auf 27 Töne (C-d1). Außerdem fügte er an der Rückseite des Hauptgehäuses ein Hornprinzipal 8′ auf pneumatischer Kegellade hinzu, das einen zweiten Prospekt zum Betchor hin bildete, und baute im Rückpositiv eine Quintflöte 22h‘ ein.

Schließlich wurde ein elektrisches Gebläse installiert. 1935 (Carl Schaefer aus Bregenz), 1937 (Hermann Eiter) sowie 1940 bis 1942 (Carl Schaefer) erfolgten weitere Umarbeitungen. Nach einer Reinigung 1958 durch Hans Stoff (Lienz) zusammen mit Eiter tauschte schließlich P. Arnold Larcher 1970 noch drei Register aus und ließ von Hermann Oettl (Salzburg) die Rückpositivlade überholen. 1973 lieferte die Firma Reinisch-Pirchner (Steinach am Brenner) ein neues elektrisches Gebläse samt Schwimmerbalg, der hinter der Orgel aufgestellt wurde.

Durch diese sukzessiven An- und Umbauten hatte sich der Charakter der Orgel weit vom ursprünglichen Zustand entfernt, ohne dass man dadurch einen geschlossenen neuen Zustand gewonnen hätte. Noch in den 1970er-Jahren begannen daher unter Guardian P. Wolfhard Würmer die Vorbereitungen für eine Restaurierung der Orgel, die schließlich 1986 die Firma Reinisch-Pirchner ausführte. Dabei wurden die Hinzufügungen und Änderungen des 20. Jahrhunderts entfernt und der Zustand angestrebt, der bis 1908 bestand. Sieben Register mussten neu gefertigt werden: im Hauptwerk Principal 8′ (außer den drei Holzpfeifen), Superoctav 2′, Quint 3′ und Gamba 8′, im Rückpositiv Octav 4′, Mixtur und Salicinal 8′. Auch bei weiteren Registern, vor allem bei der Mixtur des Hauptwerks, war die Neufertigung eines Teils der Pfeifen notwendig. Der Umfang des Pedals wurde wieder auf 12 Töne reduziert, wobei die Klaviatur mit 18 Tasten chromatisch angelegt wurde.

Die Orgel der Franziskanerkirche Schwaz ist ein bedeutendes Zeugnis für das Wirken des ortsansässigen Orgelbauers Josef Aigner aus seiner frühen Schaffensphase. Interessant ist die Harmoniumstimme, zu der es in Tirol nur sehr wenige Gegenstücke gibt. Eine Besonderheit des Instruments liegt auch darin, dass in ihm Pfeifenmaterial aus verschiedenen Zeiten bis zurück auf das Jahr 1613 erhalten geblieben ist. Cop! 8′ im Rückpositiv besteht noch weitgehend aus Holzpfeifen von Butz; die konischen Metallpfeifen der Flöte 4′ im Hauptwerk entstammen seiner Spitzflöte 2′. Flöte 4′ und Superoctav 2′ des Rückpositivs sowie zahlreiche Pfeifen im Bassbereich der Hauptwerksmixtur gehen vermutlich aufMarinus Köck zurück. Metallpfeifen von Kölbl finden sich in der Octav 4′ des Hauptwerks sowie im Diskant von Principal 8′ im Rückpositiv. Auf ihn gehen möglicherweise auch die Holzpfeifen der Cop! 8′ und im Bassbereich der Flöte 4′ im Hauptwerk zurück. In ihrem Pfeifenwerk spiegelt sich also die über 400-jährige Geschichte der Schwazer Franziskanerorgel wider.

Die Orgel wurde vollständig durch Christian Erler und und dem damaligen Guardian P. Jakob Wegscheider restauriert und überholt. Die Intonation nahm Reinhard Schäbitz aus Dresden vor.

Verteilung der Register

Unsere Aigner-Orgel hat 23 Register auf zwei Manualen auf einem Hauptwerk und Rückpositiv und dem Pedal. Die Disposition ist wie folgt:

Manual I Manual II Pedal
Principal 8’ Principal 8’ Octavbass 8’
Copl 8’ Copl 8’ Quintbass 5 1/3’
Gamba 8’ Salicional 8’ Subbass offen16’
Octav 4’ Octav 4’ Subbass ged.16’
Flöte 4’ Flöte 4’ Pombard 16’
Quint 2 2/3’ Superoctav 2’ Posaune 8’
Mixtur 3fach 1’ Mixtur 1’
Cornett 4 fach 2’
Superoctav 2’
Bordun 16’
Physhamonica piano und forte

Koppeln

HW/Pedal und RP/HW

Der Orgelbauer Joseph Aigner

Joseph Aigner wurde am 15. März 1809 in Gasteig (Gemeine Sterzing) und starb am 2. Jänner 1887 in Marling bei Meran. Seine ersten Orgeln baute er, damals in Radfeld ansässig, im Jahre 1837 für Navis und Reith bei Seefeld. Seit 1841 hatte er seinen Wohnsitz in Schwaz. Am 9. Februar 1846 heiratete er Anna Stubenvoll aus Wiesing (1812-1853), am 24. April 1854 in zweiter Ehe Maria Kern aus Reith im Alpbachtal (1816-1895).

Er fertigte seine Orgeln in der Regel am Aufstellungsort, wo er auch die Platten für die Herstellung der Metallpfeifen goss. Die Orgeln Aigners, der auch als guter Organist gerühmt wurde, sind in technischer Hinsicht vorzüglich geplant und ausgeführt.

Orgel von Joseph Aigner