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Jedes Jahr feiern wir den vierten Sonntag nach Ostern als Sonntag des Guten Hirten. Diese besondere Zeit ist inspiert vom Bild Jesu als dem Guten Hirten, der sich liebevoll um seine Schafe kümmert. Es ist ein Tag, der die unermessliche Liebe und Fürsoge betont, die Christus für jede Seele hegt. Dieser Sonntag fällt zusammen mit dem Weltgebetstag um geistliche Berufe, einem Aufruf zum Gebet für diejenigen, die sich dazu berufen fühlen, ihr Leben als Priester, Ordensleute, Diakone oder im geweihten Leben zu verbringen. Der Sonntag des Guten Hirten fordert uns auf, die Schönheit und Besonderheit geistlicher Berufe zu erkennen und darüber nachzusinnen, wie wichtig diese auch in unserer Zeit sind.

Die Bedeutung geistlicher Berufe

Geistliche Berufe stellen eine neben den anderen schönen und unabkömmlichen Berufungen, wie z. B. die Berufung der Ehe, eine einzigartige und lebensnotwendige Rolle in der Kirche dar. Priester, Ordensleute und geweihte Laien widmen ihr Leben dem Dienst an Gott und der Gemeinschaft. Sie sind nicht nur diejenigen, die die Sakramente spenden und das Wort Gottes verkünden, sondern auch treue Begleiter auf dem spirituellen Weg vieler Menschen. In einer Zeit, die oft von Materialismus und Selbstzentrierung geprägt ist, sind es gerade sie, die ein leutchtendes Beispiel für Hingabe, Selbstlosigkeit und göttliche Liebe setzen.

Der Weltgebetstag – Ein Aufruf zur Solidarität

Der Weltgebetstag um geistliche Berufe ist eine Gelegenheit für alle Gläubigen, sich in Solidarität zu vereinen und für diejenigen zu beten, die sich aktuell in einem geistlichen Beruf engagieren, oder die eine solche Berufung erwägen. Das Gebet bietet Unterstützung und Ermutigung und ist zugleich eine Bitte um neue Berufungen in einer Welt, in der der Berdarf an geistlicher und seelsorgerischer Begleitung und Betreuung stetig wächst. Es ist wichtig, dass die Gemeinschaft aktiv jene unterstützt, die als “Hirten in der Kirche” dienen oder dazu berufen sind.

Geistliche Berufungen in der modernen Welt

In unserer schnelllebigen und sich ständig ändernden Welt stehen geistliche Berufe vor zahlreichen Herausforderungen. Dennoch bieten sie auch großartige Chance, den Glauben auf zeitgemäße Weise zu leben und zu teilen. Diese Berufungen erfordern von den Gerufenen, kulturrelevante Wege zu finden, um die bleibende Botschaft des Evangeliums zu verkünden. Ihre gelebte Hingabe zeugt von einer Gegenkraft zu häufig anzutreffenden Oberflächlichkeit in der Gesellschaft und betont die beständige Relevanz tiefgründiger, spiritueller Werte.

Das Glück im geistlichen Dienst

Geistliche Berufe sind Pfade, die zu einer tiefen Freude und Erfüllung führen können. Diejenigen, die diesen Weg wählen, erleben oft ein Leben in der Gemeinschaft, in der Liebe und in der Gnade Gottes auf eine Weise, die in anderen Lebensweisen kaum erfahrbar ist. Die Berufung zu einem geistlichen Leben ist eine Geschenk, das nicht nur dem Individuum, sondern der ganzen Kirche und Gesellschaft zugutekommt. Sie ist ein Zeugnis der Hoffnung und ein Spiegelbild des Guten Hirten selbst, der sich selbstlos für seine Herde hingibt.

Unsere Antwort auf den Ruf

Am Sonntag des Guten Hirten und am Weltgebetstag um geistliche Berufe sind wir eingeladen, den Ruf Christi, der als der Gute Hirte unsere Seelen leitet, in unserem eigenen Leben widerzuspiegeln. Möge dieser Tag uns inspirieren, über unsere eigene Berufung nachzudenken.

GEBET

Himmlischer Vater, Quelle jeglicher Berufung,

vor Dir stehen wir heute, um die Gabe der Berufung zu geistlichem Leben in Deinem heiligen Dienst zu erkennen und zu feiern.

Wir bitten Dich um Deinen Segen für alle, die Du zum Priestertum, zum Diakonat, zum geweihten Leben oder zu anderen Weisen des Dienstes in Deiner Kirche berufen hast.

Schenke ihnen die Gnade, Deine Stimme klar zu hören, die Stärke, Deinem Ruf mutig zu folgen, und die Hingabe, Deinem Weg treu zu bleiben.

Erneuere in ihnen den Geist des Guten Hirten, der liebend und aufopfernd seine Herde weidet, der treu und barmherzig Dein Wort verkündet, der das Licht Deiner Liebe in dieser Welt strahlen lässt.

Bereite auch die Herzen jener, die noch auf der Suche sind, Du mögest sie sanft zur Erkenntnis ihrer Berufung führen und ihnen den Frieden geben, der aus wahrhaftiger Erfüllung Deines Willens strömt.

Erwecke in unseren Gemeinschaften eine neue Generation von Hirten, die, inspiriert von Deinem Sohne, dem wahren Hirten, Dein Volk mit Weisheit und Freude anführen.

Wir danken Dir für das Geschenk dieser Berufungen, durch die Deine Kirche gebaut wird und Dein Reich unter uns Gestalt annimmt.

Maria, Mutter der Kirche, bitte für uns, dass wir stets die Wichtigkeit und Schönheit eines jeden geistlichen Rufes wertschätzen mögen.

Amen.

Foto: Tom Lugger