Die Gründung des Franziskanerklosters geht ins 16. Jh. zurück, als Franziskaner aus der Straßburger Ordensniederlassung von Dompropst Georg von Khuenberg und Erzbischof Johann Jakob von Khuen-Belasy nach Salzburg erufen wurden, um gegen den Protestantismus in der Salzburger Region zu wirken. Als Niederlassung wurde 1583 das nächst St. Peter gelegene und nach einer Vollmacht Papst Gregors XIII. aufgelassene Kloster der Petersfrauen bestimmt. 1592 überließ der Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich den Franziskanern die Stadtpfarrkirche (nach Einweihung des Domes 1628 „Franziskanerkirche“) für Seelsorge und Einnahmen.
Die Gründung der Büchersammlung ist nicht dokumentiert. Die Petersfrauen nahmen bei ihrem Rückzug zu den Benediktinerinnen am Nonnberg Bücher mit. Die Franziskaner erhielten die ersten, für Liturgie und Seelsorge erforderlichen Bücher wohl von benachbarten Klöstern. 1586 kam die Büchersammlung des geistlichen Rates Friedrich Christoph Rehlingen (Rellinger), darunter einige Inkunabeln. 30 Werke schenkte Wolf Dietrich von Raitenau(†1612), zahlreiche Drucke kamen aus dem Besitz des Domchorregenten Julius Stecher (†1666). Für die 1641 bis 1781 bestehende Hauslehranstalt kauften die Franziskaner neuere theologische Literatur, wobei insbesondere den Werken des Johannes Duns Scotus große Bedeutung zukam. Ein 1751 von P. Corbinian Luydl verfasster Katalog dokumentiert 4000 Bände in 16 Sachgruppen.
Die Gründung des Franziskanerklosters geht ins 16. Jh. zurück, als Franziskaner aus der Straßburger Ordensniederlassung von Dompropst Georg von Khuenberg und Erzbischof Johann Jakob von Khuen-Belasy nach Salzburg erufen wurden, um gegen den Protestantismus in der Salzburger Region zu wirken. Als Niederlassung wurde 1583 das nächst St. Peter gelegene und nach einer Vollmacht Papst Gregors XIII. aufgelassene Kloster der Petersfrauen bestimmt. 1592 überließ der Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich den Franziskanern die Stadtpfarrkirche (nach Einweihung des Domes 1628 „Franziskanerkirche“) für Seelsorge und Einnahmen.
Die Gründung der Büchersammlung ist nicht dokumentiert. Die Petersfrauen nahmen bei ihrem Rückzug zu den Benediktinerinnen am Nonnberg Bücher mit. Die Franziskaner erhielten die ersten, für Liturgie und Seelsorge erforderlichen Bücher wohl von benachbarten Klöstern. 1586 kam die Büchersammlung des geistlichen Rates Friedrich Christoph Rehlingen (Rellinger), darunter einige Inkunabeln. 30 Werke schenkte Wolf Dietrich von Raitenau(†1612), zahlreiche Drucke kamen aus dem Besitz des Domchorregenten Julius Stecher (†1666). Für die 1641 bis 1781 bestehende Hauslehranstalt kauften die Franziskaner neuere theologische Literatur, wobei insbesondere den Werken des Johannes Duns Scotus große Bedeutung zukam. Ein 1751 von P. Corbinian Luydl verfasster Katalog dokumentiert 4000 Bände in 16 Sachgruppen.
Verluste im 19. Jahrhundert
In josephinischer Zeit entging das Franziskanerkloster der Auflösung. Unter Ferdinand von Toskana wurde die Franziskanerkirche 1803 zur Hofkirche. Die Bibliothek nahm Schaden unter den einrückenden französischen Truppen. Damals sollen zahlreiche Bücher, darunter auch Inkunabeln, verloren gegangen sein. 1818 wurde die Zuweisung der Salzburger Niederlassung zur Tiroler Franziskanerprovinz festgelegt. Die Novizenbetreuung für die Provinz sowie die bis 1938 wieder im Hause stattfindende Ausbildung der Ordenskleriker bewirkte ein kontinuierliches Wachsen der Büchersammlung. 1932 wurde der Bestand auf etwa 22.000 Bände geschätzt. Damals wurde im 1. Stock des Klostergebäudes, in einem der wenigen schönen Räume, welche mit Kasettendecken getäfelt sind, die Bibliothek mit Holzregalen neu eingerichtet. ( Heute sind diese Räume an die Landesregierung vermietet). Leider gibt es von den ehemaligen Bibliotheksräumen keine Photographien, es existieren nur Beschreibungen der Räumlichkeiten und der Malereien.
In josephinischer Zeit entging das Franziskanerkloster der Auflösung. Unter Ferdinand von Toskana wurde die Franziskanerkirche 1803 zur Hofkirche. Die Bibliothek nahm Schaden unter den einrückenden französischen Truppen. Damals sollen zahlreiche Bücher, darunter auch Inkunabeln, verloren gegangen sein. 1818 wurde die Zuweisung der Salzburger Niederlassung zur Tiroler Franziskanerprovinz festgelegt. Die Novizenbetreuung für die Provinz sowie die bis 1938 wieder im Hause stattfindende Ausbildung der Ordenskleriker bewirkte ein kontinuierliches Wachsen der Büchersammlung. 1932 wurde der Bestand auf etwa 22.000 Bände geschätzt. Damals wurde im 1. Stock des Klostergebäudes, in einem der wenigen schönen Räume, welche mit Kasettendecken getäfelt sind, die Bibliothek mit Holzregalen neu eingerichtet. ( Heute sind diese Räume an die Landesregierung vermietet). Leider gibt es von den ehemaligen Bibliotheksräumen keine Photographien, es existieren nur Beschreibungen der Räumlichkeiten und der Malereien.
1938 kam der Befehl zur Räumung des Klosters, in kürzester Zeit mussten über 20.000 Bücher ausgesiedelt werden.
„Wer die heiligen Schriften nicht kennt, kennt auch die Wissenschaften nicht.“ (Antonius von Padua)
Übersiedlung der Bibliothek
Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Bücher z.T. im Oratorium notdürftig aufgestapelt, ein Teil wurde am Grünbichlhof in Aigen privat untergebracht. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte die Bibliothek nicht mehr in das Klostergebäude zurück. Die Neuordnung begann P. Dionys Gmeiner 1955 im ehemaligen Totenoratorium der fürsterzbischöflichen Residenz. Bereits seit 1945 durften Bücher hier gelagert werden. Von 1953-55 wurden diese Räume mit Bücherregalen ausgestattet. Dieses „Totenoratorium“ dürfte bis ins späte 18. Jahrhundert ebenso prunkvoll wie andere entsprechende Räume der Residenz gewesen sein. Im frühen 19. Jahrhundert wurde der Stuck abgeschlagen und die Fresken, wenn sie tatsächlich vorhanden gewesen waren, übertüncht. Der Altar wurde entfernt, das Altarblatt kam nach München. Vom ehemaligen Glanz ist nichts mehr geblieben.
Auch der Zugang ist nun etwas kompliziert, da ja die direkt anschließenden Treppen zur Residenz gehören und dem Kloster nicht zur Verfügung stehen. Die beiden Räume sind nur über den Chor der Franziskanerkirche erreichbar. Die „neue“ Bibliothek wurde bis 1976 für etwa 30.000 Bände fortgesetzt. Für eine Zentralbibliothek der Provinz kamen seither weitere „alte“ Bestände aus den Franziskanerklöstern Enns und Pupping (Oberösterreich), St. Anton (Salzburg), Kufstein, Reutte und Lienz (Tirol) und die Bibliothek des Dritten Ordens in Salzburg hinzu (insgesamt mehr als 11.000 Bände).
Der Handschriftenbestand des Klosters Salzburg umfasst ca. 800 Manuskripte, die hauptsächlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Sie spiegeln die Tätigkeit der Franziskaner in diesem Zeitraum wieder: Theologische Schriften für das Hausstudium, aszetische Werke für spirituelle Bildung und pastorale Handschriften für die Seelsorge der Franziskaner. Besonders zu beachten sind aus dem 18. Jahrhundert die Sammlungen des Theologielektors P. Corbinian Luydl und des Humanisten P. Engelbert Ruoesch, ebenso wie die Schriften über die Hl. Kreszentia von Kaufbeuren und die Salzburger Mystiker Anna Katharina Seraphina Marchner. Unter den Salzburger Handschriften finden sie auch die Nachlässe von dem Missionar und Orientalisten P. Kajetan Windhofer, dem Alttestamentler P. Friedrich Raffl und dem Schriftsteller P. Pirmin Hasenöhrl.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Bücher z.T. im Oratorium notdürftig aufgestapelt, ein Teil wurde am Grünbichlhof in Aigen privat untergebracht. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte die Bibliothek nicht mehr in das Klostergebäude zurück. Die Neuordnung begann P. Dionys Gmeiner 1955 im ehemaligen Totenoratorium der fürsterzbischöflichen Residenz. Bereits seit 1945 durften Bücher hier gelagert werden. Von 1953-55 wurden diese Räume mit Bücherregalen ausgestattet. Dieses „Totenoratorium“ dürfte bis ins späte 18. Jahrhundert ebenso prunkvoll wie andere entsprechende Räume der Residenz gewesen sein. Im frühen 19. Jahrhundert wurde der Stuck abgeschlagen und die Fresken, wenn sie tatsächlich vorhanden gewesen waren, übertüncht. Der Altar wurde entfernt, das Altarblatt kam nach München. Vom ehemaligen Glanz ist nichts mehr geblieben.
Auch der Zugang ist nun etwas kompliziert, da ja die direkt anschließenden Treppen zur Residenz gehören und dem Kloster nicht zur Verfügung stehen. Die beiden Räume sind nur über den Chor der Franziskanerkirche erreichbar. Die „neue“ Bibliothek wurde bis 1976 für etwa 30.000 Bände fortgesetzt. Für eine Zentralbibliothek der Provinz kamen seither weitere „alte“ Bestände aus den Franziskanerklöstern Enns und Pupping (Oberösterreich), St. Anton (Salzburg), Kufstein, Reutte und Lienz (Tirol) und die Bibliothek des Dritten Ordens in Salzburg hinzu (insgesamt mehr als 11.000 Bände).
Der Handschriftenbestand des Klosters Salzburg umfasst ca. 800 Manuskripte, die hauptsächlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Sie spiegeln die Tätigkeit der Franziskaner in diesem Zeitraum wieder: Theologische Schriften für das Hausstudium, aszetische Werke für spirituelle Bildung und pastorale Handschriften für die Seelsorge der Franziskaner. Besonders zu beachten sind aus dem 18. Jahrhundert die Sammlungen des Theologielektors P. Corbinian Luydl und des Humanisten P. Engelbert Ruoesch, ebenso wie die Schriften über die Hl. Kreszentia von Kaufbeuren und die Salzburger Mystiker Anna Katharina Seraphina Marchner. Unter den Salzburger Handschriften finden sie auch die Nachlässe von dem Missionar und Orientalisten P. Kajetan Windhofer, dem Alttestamentler P. Friedrich Raffl und dem Schriftsteller P. Pirmin Hasenöhrl.