Die Firmung
Das Wort Firmung heißt Stärkung (lat. confirmare = bestärken). Ein Nachfolger der Apostel ruft den Heiligen Geist auf bereits Getaufte herab, damit diese ihr Christsein ernst nehmen und kraftvoller leben können.
„Sei besiegelt…!“
In der frühen Kirche wurden die Täuflinge (meist Erwachsene) sofort nach der Taufe vom Bischof mit Öl (Chrisam)gesalbt. Öl ist schon im Alten Testament Symbol für den Heiligen Geist. Der Bischof legte ihnen auch die Hände auf und rief Gottes Geist auf sie herab. Das Vorbild für dieses Tun finden wir in der Apostelgeschichte (8,14-17): „Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.“
Feier
Ähnliches tun die Bischöfe (Nachfolger der Apostel) noch heute, wenn sie Getauften die Firmung spenden. Wird jemand erst als Jugendlicher oder Erwachsener getauft, erfolgt die Firmung unmittelbar nach der Taufe durch den Taufspender. Bei den meisten Menschen in unserem Land liegen aber mehrere Jahre zwischen Taufe und Firmung. Dennoch ist die Firmung als Besiegelung und Bestärkung der Taufe zu verstehen. Nachdem die Firmlinge in der Feier ihren Glauben bekannt haben, ruft der Bischof (oder der Vertreter des Bischofs) den Heilihen Geist auf sie herab, dann legt er jedem Firmling die Hand auf und salbt ihn mit Chrisam. Dabei spricht er: „N., sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist.“
Chrisam
Das in der Firmung verwendete Chrisam besteht aus Olivenöl, dem wohlriechende Essenzen beigemischt sind. Es wird in der Karwoche vom Bischof geweiht (Chrisammesse). Chrisam wird auch für die Salbung des Täuflings nach der Taufe und bei der Preisterweihe verwendet. Es erinnert an die besondere Zugehörigkeit der Gläubigen zu „Christus“. Dieser Jesus-Titel heißt wörtlich „Gesalbter“: Jesus ist wie niemand sonst mit Heiligen Geist „gesalbt“ (= vom Heiligen Geist erfüllt ).
Pate/Patin sein
Man hat Sie gefragt, für einen Täufling oder einen Firmling das Patenamt zu übernehmen?
Das heißt, dass man auf Ihre Freundschaft großen Wert legt. Wenn Sie dazu ja sagen, übernehmen Sie nicht nur die Aufgabe, zum Gelingen des anstehenden Festes das Ihre beizutragen, sondern Sie übernehmen damit auch eine Aufgabe, die über den Festanlass weit hinausreicht. Sie sollen, soweit es Ihnen möglich ist, dem Kind bzw. dem Jugendlichen, ein guter Lebensbegleiter sein. Sie sollen mithelfen, dass Ihr Patenkind zu einem verantwortungsvollen Menschen heranwachsen kann, der im christlichen Glauben Halt findet und bereit ist, sich in Kirche und Gesellschaft für seine Mitmenschen einzusetzen.
Zugegeben, eine ziemlich starke Aufgabe, die Ihnen da zugemutet wird! Nehmen Sie diese trotzdem nach Fähigkeit und Möglichkeit wahr! Als Pate/Patin vertreten Sie auch die Gemeinschaft der Kirche. Sie müssen kein „Wunderwuzzi“ der religiösen Erziehung sein. Oft ist es schon viel, wenn Paten für ihr Patenkind regelmäßig beten.