Die Franziskaner in Österreich und Südtirol gedenken heute des 79. Todestages zweier Opfer der Nationalsozialisten. Am 15. April 1945 wurden in Stein a. d. Donau (Niederösterreich) P. Johannes Kapistran Pieller ofm und P. Angelus Steinwender ofm erschossen.

P. Kapistran Pieller trat 1909 in den Orden ein und war als promovierter Theologe, Rechts- und Staatswissenschafter u.a. in Graz tätig. Er war Mitglied und Seelsorger der Katholisch Österreichischen Hochschulverbindung Carolina Graz im Österreichischen Cartellverband.

Als Mitglied der „Antifaschistischen Freiheitsbewegung“ engagierte er sich im christlich-sozialen Widerstand gegen die NS-Diktatur. 1943 wurde P. Kapistran zusammen mit seinem Provinzialminister Angelus Steinwander verhaftet. Kurz vor Kriegsende und unter dem Eindruck der sich nähernden Roten Armee wurden Hunderte sogenannte „Politische Häftlinge“ aus Wien nach Stein evakuiert. Am 15. April 1945 richteten Mitglieder der Waffen-SS und der Wehrmacht ein Massaker an, dem auch die beiden Franziskaner zum Opfer fielen.

An die beiden Widerständler aus dem Franziskanerorden und das Massaker erinnern zwei Gedenktafeln: eine im Kloster Wien, eine zweite im Kreuzgang in Graz und eine dritte an der Außenmauer der ehemaligen Franziskanerkirche in Eisenstadt. Außerdem ist der Vorplatz vor der Grazer Kirche nach P. Kapistran Pieller benannt.

 

Gedenktafel an die Franziskaner Angelus Steinwender und Kapistran Pieller im Wiener Kloster.

 

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