Menschen verlassen sich auf Rituale. Warum dem so ist, und wie Rituale funktionieren, beleuchtet ein wissenschaftliches Symposion in Graz. Interessierte sind eingeladen.

Die Franziskanerprovinz Austria und die Katholisch-Theologische Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz laden am 28. und 29. Oktober 2024 zu einem zweitägigen Symposium ein. Unter dem Titel „Rituale: Soziales Band und Fenster zum Sinn“ wird das Phänomen Ritual aus verschiedenen wissenschaftlichen und lebenspraktischen Perspektiven beleuchtet. Das Symposium bietet eine Plattform für einen offenen interdisziplinären Austausch zwischen Soziologie, Theologie, Religionswissenschaft und Praxis. Ziel ist es, die Rolle von Ritualen in sozialen, religiösen und kulturellen Kontexten zu untersuchen und deren Bedeutung für den Zusammenhalt und die Strukturierung von Lebensübergängen auszuleuchten.

Rituale bieten Stabilität

„Rituale sind mehr als nur traditionelle Handlungen. Sie bieten Stabilität und Orientierung in einer sich ständig wandelnden Welt“, erläutert Pablo Argárate, Dekan der Grazer theologischen Fakultät. „Unser Symposium bringt Experten zusammen, um die vielfältigen Funktionen von Ritualen zu erforschen und neue Perspektiven zu eröffnen.“

Den Auftakt des Symposiums bildet ein Vortrag der Soziologin Prof. Dr. Katharina Scherke unter dem Titel Soziales Band: Zur Funktion von Ritualen. Am zweiten Tag erwarten die Teilnehmer neben Vorträgen auch Workshops zu Themen wie „Rituale an sensiblen Eckpunkten des Lebens, Krankheit, Sterben und Tod“, „Essen und Trinken mit Franziskus“, „Exorzismus in Österreich“ und „Pilgern als Erfahrung“. Diese praxisorientierten Einheiten bieten tiefe Einblicke in die Anwendung und Bedeutung von Ritualen im täglichen Leben.

An der Uni und im Kloster

Das Symposium findet am 28. Oktober 2024 in der Aula der Universität Graz und am 29. Oktober 2024 im Franziskussaal des Franziskanerklosters statt. Anmeldungen sind ab sofort über die Webseite franziskaner.uni-graz.at möglich.

Die wissenschaftliche Kooperation zwischen der österreichischen Franziskanerprovinz und der Grazer Theologischen Fakultät hat eine gefestigte Tradition: Es handelt sich um die 9. Ausgabe der seit 2009 bestehenden und alle zwei Jahre stattfindenden Forschungsreihe. Bei der diesjährigen Ausgabe wird auch Provinzialminister P. Fritz Wenigwieser ofm einen Workshop zum Thema “Pilgern als Erfahrung” leiten.

Das ganze Programm der Veranstaltung und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

 

 

Weitere Artikel

Zum 7. Oktober: Auch in Österreich Tag des Gebetes

Die Franziskaner im Heiligen Land und der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, haben für den 7. Oktober 2024, dem Jahrtag des grauenvollen Überfalls der Hamas auf Israel, zu einem Tag des Gebetes und des Fastens aufgerufen. Provinzialminister [...]

Rückblick: Das war die Marcia 2024

Die "Marcia francescana" – unsere jährliche Fußwallfahrt nach Assisi – stand heuer unter dem Motto „Ich lebe mit dir“. Inspiriert vom Leben des hl. Franziskus haben wir uns vom 25. Juli bis zum 4. August auf den Weg gemacht, [...]

Freude über zwei neue Novizen

Die Franziskaner in Österreich und Südtirol freuen sich über einen neuen Novizen. Und auch die Brüder der Abhängigen Kustodie Christkönig in der Schweiz vermelden eine Einkleidung. In der Franziskanerkirche Salzburg kleidete am Samstagabend (17. August 2024) Provinzialminister P. Fritz [...]